Donau
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Schwarzes Meer
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Ägäis
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Erfahrungsbericht 29 -Yachtline-: Von Vilshofen nach Athen

  • Boot: 29 -Yachtline-
  • Motor: Volvo Penta 280 PS Benzin
  • Fahrgebiet: Von Vilshofen an der Donau bis nach Athen
  • Besatzung: 2 Personen
  • Bootserfahrung: erfahren

Einmal im Leben … Von Vilshofen an der Donau nach Athen auf eigenem Kiel

Wichtige Daten

Start: 15.04.2024 in Vilshofen an der Donau
Sommerpause in Nea Moudania  (nähe Thessaloniki) mit Heimflug Juli / August
Ankunft am 15.10.2024 in Lavrion (südöstlich von Athen), dann Winterpause
Etappen:
Vilshofen – Konstanza im Schwarzen Meer ca. 2.000 km (Donau)
Konstanza – Istanbul – Canakkale – Alexandroupolis ca. 1.000 km (Schwarzes Meer, Bosporus, Marmarameer, Dardanellen, nördliche Ägäis)
Alexandroupolis – Nördliche Sporaden – Lavrion ca.  1.300 km
Plan 2025: Via Kanal von Korinth über Corfu, Albanien, Mazedonien nach Kroatien ca. 1.500 km

Um es vorweg zu nehmen

Wir durften auf der gesamten Reise nur gute Erfahrungen sammeln. Dies gilt für die vielen Kontakte mit den unterschiedlichsten Mitmenschen, Behörden & Offiziellen bei Ein- uns Ausklarieren in den unterschiedlichen Ländern, bei Polizeikontrollen auf Donau, dem Schwarzen Meer und in der Ägäis, bei Hafenaufenthalten, bei den vielen Tankaktivitäten und in der Gastronomie.
Genauso gilt dies für unser Boot und dessen Ausrüstung. Dazu später etwas mehr Informationen.
Die Idee wurde vor Corona und auch vor dem Krieg gegen die Ukraine geboren; beides hinderte uns an der Umsetzung. Im Jahr 2023 gab es dann ein Schlüsselerlebnis am Steg in Schlögen an der Donau / Österreich. Dort lag ein Segelschiff mit gelegtem Mast und einer durchaus betagten Besatzung. Sie hatten bereits den Rhein, den Main, den Rhein-Main-Donaukanal und die Donau bis Schlögen befahren und wollten in das Mittelmeer. Sie erzählten uns vom Donau-Schwarzmeerkanal. Dieser Kanal „erspart“ die Fahrt durch die Ukraine und leider auch durch das schöne Donaudelta. Dies war dann auch unsere Lösung.

Wir hatten nun keine Ausrede mehr und begannen mit der Planung

Es kamen viele Fragen auf:

  • Was, wenn der Motor ausfällt?
  • Benötigen wir einen zusätzlichen Außenbordmotor?
  • Haben wir gültige Reisepässe?
  • Wie erfolgt die Krankenversicherung bei einer solch langen Reise?
  • Wo können wir tanken und wieviel Benzin wollen wir zusätzlich bunkern?
  • Wie erfolgt die Ein- und Ausreise bei EU-Ländern, die nicht im Schengenraum sind?
  • Gültigkeitsdauer vom Internationalen Bootsschein ausreichend?
  • Yachtversicherung in den unterschiedlichen Fahrgebieten gewährleistet?
  • Welche Rettungsmittel nehmen wir mit?
  • Wie statten wir die Bordapotheke aus?
  • Wie erhalten wir Wetterinformationen?
  • Was haben wir an Kriminalität zu erwarten?
  • Welches Kartenmaterial benötigen wir?
  • Benötigen wir ein Dingi?
  • Welche Gastlandflaggen müssen wir bestellen?
  • Welche Ersatzteile und welches Werkzeug nehmen wir mit?
  • Was und wieviel nehmen wir als Bakschisch mit? ==> wurde nicht benötigt
  • Handy-Empfang und welche e-SIM für Nicht-EU-Länder?
  • Welche Spiele und welche Literatur nehmen wir mit?
  • ………..

Unterstützung im Vorfeld

Sehr geholfen hat uns in der Vorbereitungszeit der Kontakt zur Fa. Öchsner. Wir haben unser Vorhaben dort kundgetan, die notwendigen Wartungsarbeiten vorbesprochen und dann in einem längeren Gespräch mit Florian Öchsner viele Fragen in Kürnach vor Ort klären können. Und wie immer gab es auch wieder wertvolle Tipps & Anregungen. Und wir bekamen ein top-gewartetes Boot und wie besprochen einige Ersatzteile übergeben. 

Ein Messebesuch in Düsseldorf nutzten wir für den Erwerb von Literatur und Karten. Speziell für das Schwarze Meer gibt es keine aktuellen Hafenführer und Übersegler (Seekarte) in deutscher oder englischer Sprache. Auf der Bootsmesse wurden wir exzellent beraten und fündig.
Nicht unerwähnt möchte ich auch H. Hallier lassen; wir hatten dort ein Verdeck anfertigen lassen und wurden mit ggf. notwendigen Ersatzteilen ausgestattet. 

Einige Worte zur Ausrüstung (ich gehe hier nicht auf die Selbstverständlichkeiten ein)

  • AIS-Transponder
  • Funkgerät
  • Papierkarten, Karten auf Tablet und Kartenplotter, Hafenführer, Reiseführer
  • 3 x 30 Liter Kunststoff-Kanister, elektrisch leitfähig, Schüttelpumpe. Stehen gefüllt gesichert hinter dem Fahrstand. Leer kommen sie in unter die Hecksitzbank
  • Klappbare Transportkarre
  • Torqeedo Aussenborder 6 kw
  • Ersatzanker mit Bleileine
  • Matratze aus Schlupfkoje entfernt und ein leichtes Regal als zusätzliche Ablage eingebaut. Dies hat sich für die Lagerung der Verdeckteile bewährt. Schneller Zugriff und knitterfreie Lagerung
  • Filztaschen unterschiedlicher Größen zur Aufbewahrung von Bekleidung und Ausrüstung haben sich bewährt
  • Ausreichend lange und gute Leinen / Festmacher mit hoher Dehnung
  • Fenderbrett als Schutz und auch als “Gangway” 
  • Leinendämpfer aus Gummi
  • 2 große Kugelfender und 2 kleine Kugelfender zusätzlich zu den Rundfendern
  • Grab-Bag incl. Handfunke
  • Mehrband-Kofferradio
  • Internationaler Bootsschein anstatt lokaler Zulassung, da mehrsprachig
  • Aluleiter, zusammenfaltbar. Hat sich bei Manöver in schlechtem Wetter bewährt. Diese wird dann in die Öffnung des Abgangs gestellt. Nun muss nur das Mittelteil des Verdecks geöffnet werden und Mann bzw. Frau kommt schnell auf das Vordeck ohne das viel Regen im Boot landet
  • Ankerkralle zur Winschentlastung und Absicherung
  • Als Dingi nutzen wir ein “Packraft-Boot” für 2 Personen. Packmass: Rolle mit 30 cm Durchmesser und 40 cm Breite, Gewicht ca. 5,2 Kg incl. Paddel. Dies ist schnell auf- bzw. abgebaut/verstaut und hat sich bereits auf vielen Törns bewährt
  • Ankeralarm-App mit Fernübertragung. Ein Handy bleibt an Bord und sendet zyklisch die Position und alarmiert bei Verlassen des definierten Bereichs
  • Gaskartuschenkocher
  • Großes Mückennetz, welches die gesamte Plicht abdeckt. Schnell installiert, wird mit Klammern gesichert und trägt wesentlich zu entspannten Atmosphäre in der Dämmerung bei
  • Frischwasser: Filter zur Befüllung von Tank bzw. zwei 20 Liter Faltkanister, Zusatz zu Wasserkonservierung. Trinkwasser aus Flaschen oder wenn erhältlich aus 5-12 Liter Gallonen
  • Bootsstempel, ausreichend Kopien von wesentlichen Unterlagen

Einige weitere Informationen zur Reise

  • ca. 4.300 km Strecke
  • ca. 2.900 Liter Benzin
  • ca. 25 Liter Diesel für die Heizung
  • Ca. 235 Betriebsstunden
  • 16 Schleusen
  • Tagesetappen von bis zu 175 km
  • 2 Wartungen mit Ölwechsel etc.
  • Temperaturen von Minus 3 Grad Celsius bis Plus 38 Grad Celsius
  • Ölverbrauch: keiner
  • Hafengebühren von 0 bis 70 Euro / Nacht
  • Handy-Empfang: meist LTE, nur selten “E” oder keinen Empfang

Anbei noch einige Bilder zu unserer Reise. Und wenn jemand weitere Informationen wünscht, kann die Fa. Öchsner gerne unsere Kontaktdaten weiterleiten.
Es grüßt herzlich die Crew der MARLO, Martina & Lothar

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