Erfahrungsbericht SRX30 -Yachtline-: Niederlande, Kroatien, Italien
- Boot: SRX30 -Yachtline-
- Motor: Volvo Penta V6 280
- Fahrgebiet: Kroatien, Italien, Niederlande
- Besatzung: 2 Personen und Hund
- Bootserfahrung: erfahren
Unsere zweite Saison – Saisonstart in den Niederlanden
Im April starten wir in unsere zweite Bootssaison mit unserer SUNRISE.
Für diese Saison haben wir unser Boot mit einem 190 Watt faltbaren Solarpanel und einer 1 kW großen Lithiumbatterie mit Wechselrichter aufgerüstet . So ausgestattet hoffen wir in diesem Jahr sorgloser sein zu können, was den Stromverbrauch betrifft.
Schließlich haben wir uns für diese Saison Großes vorgenommen.
Zu Beginn slippen wir unsere SUNRISE in Giesbeek (NL) in unseren Heimathafen. Dort verleben wir eine sehr schöne Zeit, in der wir zum Teil einfach das Leben auf dem Boot im Hafen genießen oder aber Ausfahrten auf den See unternehmen.
Sommerurlaub Kroatien – Italien – Kroatien
Anfang Juni starten wir dann zusammen mit unseren Freunden, die eine Drago 29 fahren, unseren Sommerurlaubstörn Richtung Kroatien. Wir starten mit gepacktem Auto und dem Nötigsten für Übernachtungen an Bord auf dem Trailer in Giesbeek. Unser erster Zwischenstopp ist dann in Kürnach, der zweite am Faaker See und die Ankunft ist sodann am dritten Tag in Punat auf Krk.
Diese Anreise über drei Tage verläuft wieder sehr entspannt.
Wie schon im letzten Jahr sind wir wieder sehr zufrieden mit dem Service der Marina Punat, wo wir das Boot kranen lassen.
Die ersten Tage verleben wir in den Buchten rund um Punat, dann reisen wir zum Hafen von Pogana auf Cres. Der sehr schön gelegene Hafen mit einer herrlichen kleinen Konoba verwandelt sich jedoch am Abend in eine Sturmschleuse. Der massive Jugo und der Schwell lässt die Boote derart am Steg tanzen, dass wir doch ein wenig Sorge haben, ob die Vertäuung und die Fender reichen. Aber zur Nacht hin lässt der Wind endlich nach und alles ist gut gegangen.
Wir fahren weiter nach Osor, schlendern durch das wunderschöne kleine Städtchen und fahren am nächsten Tag durch die enge Passage unter der Brücke von Osor. Dort stehen am Ufer immer viele Leute, die das Passieren der Boote beobachten, denn bei viel Wind und Welle wird die Durchfahrt schon zu einem sehenswerten Schauspiel.
Dann starten wir entlang der istrischen Küste Richtung Porec. Auf dem Weg dorthin genießen wir die Fahrt durch den Limski Fjord und legen schließlich in der Marina Cervas Porat (oberhalb von Porec) an.
Über den “großen Teich”
Am Tag danach fahren wir hoch bis Umag, wo wir die Boote nochmal betanken und starten dann bei bestem Wetter und kaum Wind unser großes Unterfangen. Wir fahren über den „großen Teich“, von der kroatischen Küste zur italienischen Küste. Unser Ziel ist der Stadthafen von Grado in Italien.
Die Überfahrt ist ein wahrer Genuss und irgendwie ein tolles Gefühl auf hoher See die Landesgrenze zu passieren und natürlich auch genau dort die kroatische Flagge gegen die italienische auszutauschen.
Als erstes Ziel in Italien laufen wir den Stadthafen von Grado an. Grado und der Stadthafen haben ein herrliches italienisches Flair. Wir unterstützen das am Abend mit italienischer Musik an Bord. So schön es hier auch ist, wir haben uns ein weiteres Traumziel vorgenommen.
Venedig auf eigenem Kiel
Venedig wir kommen!
So fahren wir am nächsten Tag durch die Lagune von Venedig und legen im Hafen Porto Velicio Veneziano an. Von dort sind alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar. Und Venedig muss man einfach gesehen haben. Übrigens legt quasi zeitgleich mit uns eine weitere Öchsner SRX30 -Yachtline- im Hafen von Venedig an. Die Bootseigner wechseln jedoch sofort wieder den Hafen, so dass es nur zum kurzen Gruß kommt und wir uns leider nicht unterhalten können.
Zwei Tage verweilen wir in Venedig und lassen uns von der Stadt verzaubern. Ein gebürtiger Venezianer schippert uns in dessen familieneigenen wunderschönen Gondel durch die kleinen Kanäle Venedigs. Wir fahren mit einem Wassertaxi über den Canale Grande, den man mit eigenem Boot nicht befahren darf.
Nun starten wir die Rückreise mit gleicher Streckenführung. Dann ist unser nächstes Ziel der Hafen von Veruda bei Pula. Der Hafen ist sehr schön, er verfügt über ein nettes Restaurant und auch einen kleinen netten Pool.
Weiter geht unsere Reise um die Spitze Istriens herum zur malerischen Bucht Kruica. Mit dem Schlauchboot erkunden wir die Bucht, entdecken eine nette Konoba „Costa Rika“, wo wir abends auch essen gehen. Aus der Bucht steuern wir nun die Altstadt Cres an, wo wir abends durch die Altstadt bummeln. Im Laufe der nächsten Tage geht unsere Tour weiter über die Badebucht Ustrine, abermals Osor bis Pogana. Trotz Bora und Regen liegen wir dort sicher. Dann geht es weiter zur Badebucht Baldarin und zur Bucht Fumija vor Rab. Vor einem liegt hier die traumhafte Kulisse von Rab. Über die herrliche Badebucht Kristofor geht es weiter zur ACI Marina Supertaska Draga. Mit dem Schlauchboot erreicht man von dort den legendären „Stiegenwirt“.
Familientreffen
Unser nächstes Highlight des Urlaubs ist das Treffen mit unserer Tochter mit Familie. Sie machen Urlaub auf einem Campingplatz in Stara Baska. Wir ankern vor Stara Baska und holen die gesamte Familie (Tochter, Schwiegersohn, 2 Enkelkinder, 1 Hund) per Schlauchboot an Bord und bereisen die dortige Küste, schwimmen und schnorcheln und ankern dann vor dem Campingplatz Konobe, wo wir unseren Sohn mit Schwiegertochter treffen. Gemeinsam mit allen essen wir im „Baumhaus“.
In den Folgetagen wiederholen wir die Zeremonie und holen Sohn und Schwiegertochter in Konobe ab. Auch Sie genießen einen herrlichen Tag an Bord.
Wir konnten das dann alles für unsere Camperkinder noch toppen, indem wir alle zusammen verteilt auf unsere Sunrise und die Drago 29 unserer Freunde an Bord nehmen und alle gemeinsam die Bucht Mala Luka zum Baden aufsuchen. Danach geht es noch zur Insel Grgur, selbstverständlich mit Landgang, der sich nicht nur wegen der Ruine des alten Frauengefängnisses lohnt, sondern auch wegen der handzahmen Hirsche, die ganz zutraulich sind. Am Abend fahren wir alle Gastpassagiere wieder zurück zu ihren Campingplätzen und unsere Freunde und wir übernachten vor Plavnik.
Die letzten beiden Tage unseres Kroatienurlaubs verleben wir so noch vor Plavnik, Mali Plavnik, Kormati und Punat, bevor unsere Sunrise wieder in der Marina Punat gekrant wird.
Die Rückreise verläuft in den gleichen Etappen wie auf der Hinreise. Am dritten Tag slippen wir die Sunrise wieder im Heimathafen und liegen wieder auf unserem angestammten Liegeplatz.
Resümee des Sommerurlaubs
Das Boot ist ein Traum! Auf der Straße lässt sich das Gespann problemlos fahren. Übernachtungen bei ein längerer Anreise sind komfortabel möglich. Und sobald man ins Wasser will, sind weder das selbstständige Slippen noch das Kranen ein Problem. In den Buchten erweist sich das Schlauchboot als ein absolutes Muss, egal ob der Hund an Land gebracht werden muss, oder ob man vor Anker bleibt und mal kurz zum Essen fahren möchte. Das Schlauchboot hält perfekt auf der Badeplattform und kann höchst komfortabel mit der elektrischen Winsch hochgezogen und befestigt werden. Das mühsame Gehampel, was bei anderen Booten zum Teil zu beobachten ist, können wir nur belächeln.
Aufgerüstet mit dem Solarpanel und der Ecoflow ist Strom genug vorhanden um auch mehrere Tage in Buchten zu verweilen ohne Sorge zu haben, dass die Kühlschränke zu viel Strom verbrauchen. Auch Tagestouren mit vier Erwachsenen, zwei Kindern und großem Hund sind gut händelbar.
Nachsaison in den Niederlanden
Ende August geht es nochmals auf Tour. Diesmal starten wir mit drei Dragos (2 Drago 29 und 1 SRX30 -Yachtline-) Richtung Zeeland. Dabei kommen Freunde mit ihrer Drago 29 per Trailer aus Bayern zu uns und slippen ihr Boot in Giesbeek.
Es geht von Giesbeek aus über die Ijssel und die Waal bis Gorinchem. Ein schön gelegener Vereinshafen ist unser erster Übernachtungsplatz. Gorinchem ist ein nettes holländisches Städtchen, in dem man auch sehr idyllisch im Stadthafen liegen kann.
Von dort aus geht es dann weiter nach Zierikzee. Eine Stadt mit Flair. Alte Brücken, ein alter Hafen mit historischen Schiffen, viele schöne alte Häuser, ein toller großer Marktplatz, auf dem das Leben pulsiert und viele Läden zum Shoppen. In dieser Stadt ist für jeden was dabei.
Dann zieht es uns nach Goes. Noch eine wunderschöne Stadt, deren Stadthafen über eine manuell von einem Brückenwärter zu bedienende Brücke erreicht wird. Um die Brücke zu schließen, läuft der Brückenwärter auf die hochgezogene Schräge und drückt sie durch das Laufen auf ihr mit dem eigenen Körpergewicht wieder nach unten. Ein interessantes Schauspiel. Auch diese Stadt lädt zum Essen auf dem Marktplatz und zum Shoppen ein.
Da das Wetter Anfang September sommerlich warm, wenn nicht sogar heiß ist, geht es nun ins Grevelingermeer. Dort legen wir für ein paar Tage am Archipel und an der Middelplaat an. Das sind dort künstlich angelegte Inseln mit Stegen zum Anlegen, Grillplätzen und Natur zum Spazieren und Schwimmen natürlich.
Dann wird es wieder mal Zeit für ein Städtchen um Proviant aufzumunitionieren. Wir fahren nach Brouwershaven und legen im Oude Haven an. So reizvoll auch dieses kleine Städtchen ist, bei 30 Grad im Schatten zieht es uns am nächsten Tag doch wieder an eine der kleinen Inseln im Grevelingermeer. Diesmal machen wir an der Mosselbank fest.
Von da aus starten wir unsere Rückreise über die Städte Dordrecht und Wijk bij Duurstede. Abermals Ziele, die wir bestimmt nicht zum letzten Mal angelaufen sind.
Zurück im Heimathafen in Giesbeek sein wir alle begeistert von der tollen Infrastruktur zu Wasser und den wunderschönen Städten in Holland.
Auch auf dieser Tour mit zwei Dragos und unserer SRX30 sind wir sehr von der Tourfähigkeit der Boote angetan.
Immer noch nicht genug erlebt?
Wir unternehmen in diesem Jahr noch eine Nachsaisontour mit unserem niederländischen Bootsverein zusammen mit 12 Booten über die Ijssel und die Oude Ijssel nach Doetinchem.
Zum guten Schluss wollen wir noch ein wenig Sprit verfahren, damit die Sunrise später auf dem Trailer nicht zu schwer ist. So ist das Ziel unserer letzten Spritztour dann Zutphen an der Ijssel.
Auf zur Firma Öchsner zur Inspektion vor dem Winterschlaf
Mitte Oktober bringen wir die Sunrise nach Kürnach und treffen dort Florian, Sven und Steffi an. Bei einem Tässchen Kaffee berichten wir von unseren tollen Bootserlebnissen in diesem Jahr 2023. Details für die Inspektion werden besprochen. Bei allen Fragen haben alle stets ein offenes Ohr.
So haben wir im Vorjahr den Wunsch geäußert, einen Vorfilter für den Kühlkreislauf des Benzinmotor montiert zu bekommen. Dass das sinnvoll sein kann, haben wir nämlich in der Praxis erfahren. Bei Dieselmotoren sind solche Vorfilter standard, bei Benzinern aber nicht. Ob das gehen würde, war da aber nicht klar. Dieses Anliegen unsererseits hat Florian sehr wohl beschäftigt. Bei der jetzigen Inspektionsbesprechung stellt er uns seine Rechercheergebnisse vor und sagt uns die Montage zu, wenn gewünscht. Das nennt sich Service und echtes Interesse an der Weiterentwicklung der Öchsner-Boote!
Nach der Inspektion geht es ins Winterlager. Da wartet unsere Sunrise nun auf uns und unsere neuen Pläne für die neue Bootssaison.
Ulrike und Ulli