Erfahrungsbericht 20 -Yachtline-: Darßer Boddenlandschaft

Nachdem wir 2020, nach der Überführung unserer 20 -Yachtline- AnnaBella von Kürnach an den Bodden südlich der Halbinsel Darß, wunderschöne Touren in diesem Revier bis Hiddensee unternommen haben, begann die Saison 2021 unter den bekannten Coronabedingungen und Einreiseverbot nach MV.
Zwar konnten wir bereits am 31.3. bei sehr schönem Wetter das Boot aus dem Winterquartier in einer Barther Werft holen und zu Wasser kranen und ein paar Meilen nach Zingst zu unserem Liegeplatz schippern. Die AnnaBella lag aber dann doch ziemlich lange verlassen am Steg, weil natürlich auch nicht immer das beste Bootswetter war, wenn wir aus dem Erzgebirge an die Ostsee fuhren. So war die Bootssaison 2021 aus bekannten Gründen ausgebremst, trotzdem haben wir, immer wenn es möglich war, das wunderschöne Revier zwischen Saaler und Bodstedter Bodden, Barther Bodden und Grabow, bis hin nach Barhöft am Ausgang zur Ostsee befahren.

Wir genossen die Darßer Boddenlandschaft in vollen Zügen

Besonders schön ist die Route von Zingst durch die Meiningenbrücke über den Bodstedter Bodden, durch die Neuendorfer Bülten – einer langgestreckten rohrbewachsenen Inselgruppe südlich von Born – und dann über den Saaler Bodden nach Althagen, einem kleinen und wunderschönen Hafen an der Boddenseite von Ahrenshoop. Dort wird Fisch geräuchert und nach dessen Genuß mit einem frisch gezapften Bier lässt sich frohgemut die Heimreise antreten.

Wunderschön ist es auch, bei Windstille auf dem Bodden dahindümpelnd, den Sonnenuntergang zu erleben. Dabei lässt sich auch erleben, dass unsere AnnaBella bei Bordbeleuchtung eine ausgezeichnete Figur macht.

Einen Ausflug wert ist natürlich auch der Hafen von Dabitz im Süden der Grabow, die man allerdings nur befahren sollte, wenn das Wasser nicht allzu rau ist. Hier baut sich bei stärkerem Wind doch eine ordentliche Welle auf, die das Bootsfahren nicht mehr ganz so gemütlich macht, auch wenn – und ich habe den Vergleich – die Bauweise des Rumpfes einiges abfängt.  In Dabitz gibt es ein nettes Bistro, man sitzt gut bei einem Bier und einem Burger und kann, versonnen auf die Grabow blickend, der Rückfahrt nach Zingst entgegen blicken.

Gelegentlich sind wir auch nur raus gefahren, um am Schilfgürtel zu ankern, ein Getränk aus dem Kühlschrank (danke für den Einbau dieser wichtigen Ausstattung, liebe Öchsners!) zu nehmen und den lieben Gott eine guten Mann sein zu lassen. Apropos ankern: es ist, zumindest für meine Frau als Boots“mann“ manchmal schwer, den Anker nach dessen Bergung sauber und unverdreht über die Ankerrolle zu ziehen und mit der Klemmschraube zu fixieren. Bei Seegang ein schwieriges Unterfangen, weil dann auch das Festhalten bei auf- und abschwingendem Bug gelingen muß. Ich werde also höchstwahrscheinlich doch eine elektrische Ankerwinsch installieren. Der berechtigte Missmut des hilfreichen Ehepartners dient ja auch nicht unbedingt dem Bootsfrieden.

Unser Fazit: Alles richtig gemacht!

In meinem ersten Bericht hatte ich erwähnt, dass es nicht unbedingt Spaß macht, das Unterwasserschiff am Ende der Saison zu reinigen, vor allem, wenn sich Seepocken in unendlicher Stückzahl angesetzt haben. Aus dieser Erfahrung heraus, dass ein Boot, wenn es eine Saison lang im (Bodden)-Wasser liegt, unbedingt eine Behandlung des Unterwasserschiffs benötigt, habe ich einen Osmose- und Antifoulinganstrich anbringen lassen und hoffe, am Ende der Saison 2022 besseres berichten zu können.

Fazit: Die Bootsaison 2021 war für uns nicht so erlebnisreich, wie gehofft, aber das Jahr war ja für alle Menschen nicht so prickelnd. In der Hoffnung, das alles gut wird, starten wir in die Saison 2022 und freuen uns auf unsere AnnaBella, die uns, trotz weniger Seemeilen auf dem Zähler, viel Freude gemacht hat, sodass wir auch nach dem 2. Yachtline-Sommer sagen können: Alles richtig gemacht!

Viele Grüße, J.S.

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