Erfahrungsbericht 20 -Yachtline- Bodensee

  • Boot: 20 -Yachtline-
  • Motor: Honda BF 100 LRTU
  • Fahrgebiet: Bodensee
  • Besatzung: 2 Personen
  • Bootserfahrung: Einsteiger

Die erste Saison mit der eigenen 20 -YACHTLINE-

Das erste eigene Boot

Wir können viel berichten, und vielleicht im Vorfeld schon soviel – wir sind blutige Anfänger.

Aber der Reihe nach: Wie kamen wir zu unserer 20 -Yachtline- von Öchsner-Boote? Wir sind seit Jahren häufig in einer kleinen Ferienwohnung am Bodensee, haben als Kanufahrer in den ersten Jahren Schönes erlebt, dann aber mit Schulterproblemen diese Art der Fortbewegung sehr einschränken müssen. Also haben wir Ausschau nach einer anderen Möglichkeit gesucht den Bodensee zu erkunden, da war zuerst Segeln, dann hielten wir Ausschau nach einem Motorboot.

Da wir schon immer ein kleineres Wohnmobil hatten, in den vergangenen Jahren aber immer mehr gemerkt hatten, daß überall, wo wir hinkamen, schon 10 andere Wohnmobile standen, suchten wir nach einer Alternative. Wir dachten an das tauschen des Wohnmobiles in ein kleineres Boot mit Übernachtungsmöglichkeit. Mit dem Wohnmobil hatten wir zudem oft in Frankreich Urlaub gemacht, sind dabei meistens kleinere Landstraßen gefahren und dabei fast zwangsläufig auch entlang der schönen Kanäle. So was mal mit einem Boot….. wäre schön.

Nach “Abklappern” vieler Händler am Bodensee und der Erkenntnis, dass es diesen Bootstyp nicht so einfach zu finden war, machten wir uns nach Internet-Recherchen auf und besuchten die “boot” in Düsseldorf, um die im Internet gefundenen Modelle mal in echt anzuschauen. Dabei stießen wir auf den Stand der Firma Öchsner, und waren, nachdem wir die 20 -Yachtline- gesehen hatten, überrascht, dass dieses Boot noch in einem Gewichtsbudget eines Autos der Golf-Klasse trailerbar wäre (ab 1400kg).

Als nächstes stellte sich die Frage: Wie bekommen wir einen Liegeplatz am Bodensee und welchen Führerschein benötige ich. Auch das waren nicht so einfach wie gedacht, und das Timing aller Komponenten, bis das Boot dann im Wasser war, kostete etwas Zeit und Energie.

Wir haben jetzt einen Bojenplatz in Gaienhofen-Horn, wobei im Vorfeld aber auch mit den üblichen Wartelisten nie klar, war, wann bekommen wir diesen? Im Frühjahr kam dann die Nachricht, hurra, wir haben einen Liegeplatz. Daraufhin haben wir unsere 20 -Yachtline- bei Firma Öchsner-Boote GmbH & Co. KG bestellt.

Bootsübergabe

Der große Moment der Bootsübernahme rückte langsam näher, nach ein paar Telefonaten organisierten wir einen Autovermietern in unserer Nähe sowie, dem Hafenmeister von Gaienhofen, der uns beim Einwassern half, denn dort gibt es nur eine Winde und wir als Neulinge waren froh, dass uns dort jemand Erfahrenes zur Seite stand. Dann ab nach Würzburg, wo wir einen sehr spannenden Tag erlebten, mit Bootseinweisung, Übergabe, 1000 Fragen, die uns von Herrn Öchsner Junior und Herrn Küffner beantwortet wurden, im weiteren Verlauf war es Herr Küffner der uns mit Rat und Tat zur Seite stand.

Die erste kurze Fahrt auf dem Main war ein Erlebnis, es war einfach toll, so einen Fluß entlang zu fahren, das Ufer vorbei gleiten zu sehen und sich dabei keine Gedanken über Staus etc. zu machen. Dann folgte die Heimfahrt an den Bodensee, diese verlief ohne Probleme. Dort angekommen, haben wir das Boot selbst geslippt.

Man sieht die 20 -Yachtline- abgedeckt an einer Boje im Bodensee liegen.
Die 20 -Yachtline- liegt an einer Boje das Sonnenverdeck ist aufgebaut und Frau S. steht mit Handtuch über den Schultern im Boot. Sie kommt gerade vom schwimmen.
Das Bild zeigt im Hintergrund Meersburg am Bodensee, im Vordergrund sieht man den Bug des Bootes und das blaue Wasser des Bodensees. Die Stadt Meersburg spiegelt sich in der Luke des Boots.

Nun – ich hatte den Ablauf theoretisch im Kopf, und einen Tag zuvor von Herrn Öchsner gesehen, also traute ich mich. Das Gefühl, mit so einem Gespann das erste Mal rückwärts in den Bodensee zu fahren, war schon speziell aber: Wir haben´s geschafft, wahrscheinlich noch nicht fernsehreif, aber ohne Blessuren am neuen Boot.

Unsere Ausfahrten

Dann die ersten Ausfahren, die ganzen Handgriffe, wie Boje ablegen, haben wir in diesem ersten Jahr gut gelernt, und schon das langsame Ausfahren aus dem Hafenbereich und dann auf den See waren für uns tolle Erlebnisse! Was uns immer wieder gefallen hat, war einfach die Tatsache, dass es “da draußen” zwar nicht immer still zugeht aber das Gefühl des Gedränges, überfüllter Plätze oder Staus kam niemals auf.

Unser Bojenplatz liegt am Rande eines Naturschutzgebietes, und schon am ersten Abend wurde uns die romantische Idylle bewusst. Sowohl Abends als auch morgens war es ruhig, nachts hört man nur das Gequake der Frösche oder das Geschnatter der Enten, ganz zu Schweigen von der Mondstimmung… es ist einfach toll !

Wir haben für unser erstes Bootsjahr einen tollen Sommer erwischt, praktisch keinen Regen, bestes Wetter, was bedeutete, wir konnten rund um die Uhr ins Wasser, wir haben noch nie so viel gebadet, wie in diesem Jahr, und dank der Badeleiter war es auch für meine 81 jährige Mutter kein Problem, wieder ins Boot zu kommen. Zu Besuch hatten wir auch die zwei Enkel (4 und 7 Jahre alt) aus Amerika mal an Bord, die Ältere hatte einen Begeisterungsausbruch “ich lieeebe dieses Böötchen” und der Kleinere ist, nachdem er am Bojenplatz stundenlang herumgetollt ist, in der Kajüte gleich eingeschlafen.

Am linken Rand des Bild sitzt Frau S. auf dem Bug des Boot, die Sonne ist am untergehen und es dämmert schon leicht. Die Sonne bricht durch die Wolken und der Himmel leuchtet orange.
Das Bild wurde von oben auf das Boot herunter fotografiert. Das Bild zeigt den Liegeplatz der 20 -Yachtline- am Bodensee. Sie liegt hier zwischen ein Segelboot und weiteren Booten. Das Sonnenverdeck ist aufgebaut und Frau S. sitzt am Steuerplatz.
Die 20 -Yachtline- wurde gerade aus dem Wasser gekramt. Sie hängt noch hoch oben und Herr S. steht links von ihr mit einem Dampfstrahler in der Hand und putzt das Boot.

Resümee

In unserem ersten Bootsjahr haben wir viele kleinere Touren gemacht sind oft ein paar Kilometer auf den See gefahren, konnten Dank des Wetters viel baden, gleichzeitig übten wir das Ankern. Bei unserer 3-Tagestour sind wir durch den Konstanzer Trichter in den Hauptsee gefahren, was schon für uns etwas abenteuerlich war. Wir übernachteten im Meersburger- und Dingelsdorfer Hafen, und Dank des Platzangebotes auf unserer 20 -Yachtline- kochten wir sogar mit unserem Spirituskocher und frühstückten an Bord. Das waren sehr schöne Tage und Nächte. Für uns erstaunlich die Ruhe in diesen beiden Häfen, trotz vieler Boote um uns herum. Diese tolle Erlebnisse wollen wir im nächsten Jahr intensivieren. Größere Touren wie zum Beispiel eine Bodenseeumrundung, sind für die folgenden Jahre geplant.

Viele Grüße Fr. & Hr. S.

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