Erfahrungsbericht SX20 -Yachtline-: Donau – Budapest

  • Boot: 20 -YACHTLINE-
  • Motor: Honda BF 100 LRTU
  • Fahrgebiet: Donau, Budapest
  • Besatzung: 2 bis 5 Personen
  • Bootserfahrung: Anfänger

Die Idee

Nach vielen Jahren Tauchen kamen wir auf die Idee auch mal eine andere – und vor allem weniger reisebedürftige – Freizeitaktivität zu finden, die aber dennoch ans Wasser gebunden ist. Da wir an der Donau in Budapest wohnen, war schnell klar: es soll ein Motorboot her.

Die Auswahl

Nach einer kurzen Umschau bei den lokalen Händlern wurde nichts Passendes gefunden. Mal zu sportlich, mal zu altmodisch, mal keine Kajüte oder winzige „slip in“ Kojen, mal dürftige Ausstattung oder einfach schlecht scheinende Qualität. Ok, dann schauen wir halt mal im Internet nach. Gleich wurde klar, dass man online die Dimensionen nicht so richtig mitbekommt. Blieb also nichts anderes üblich als ein Besuch an der Messe in Düsseldorf Anfang 2020.

Das Angebot war zwar in der Kategorie um 6 Meter relativ breit, trotzdem fand man überall etwas, was irgendwie nicht mit den Vorstellungen übereinstimmte. Nach mehreren Rundgängen wurde klar, dass man bei Öchsner landen will und so fragten wir nach einer detaillierten Vorstellung der SX20 -Yachtline-. Von Herrn Küffner bekamen wir eine sehr zielorientierte, fachgerechte und inhaltsreiche Vorführung, bei der man sich endlich mal nicht durch die üblichen Marketingbelangen durchwühlen musste. Für uns waren neben der Technik, auch die Ästhetik-, Sicherheits- und Bequemlichkeitsfaktoren sehr wichtig. Hier haben wir alles gefunden, was wir brauchen, vor allem eine geräumige Kajüte, eine kleine Toilette, Frischwasseranlage, einen motorisierten Anker, hohe Reling und eine Reihe von geschickten Lösungen, sowie einen hohen Grad an Qualitätsarbeit.

Nach etwas Überlegung kam es dann zur Platzierung des Auftrages mit Wunschlieferdatum April/Mai 2021. Das passte auch problemlos, unsere „Yacht“ wurde auch Mitte April fertig. Da das Boot in Ungarn zu registrieren war, brauchten wir noch zusätzliche Dokumente, die Herr Küffner problemlos für uns vorbereitete und so ging die Registration dann ohne behördliche Probleme sehr flott und zügig. Und am 12. Mai war unser „Pole-Pole“ auch offiziell abhol- und einsatzbereit.

Alltag mit dem Boot

Da ich auf Projektbasis arbeite, konnte ich meine Zeit diesmal so planen, dass ich ab Bootsübernahme bis Anfang August frei war. Somit steht der Zähler nach knapp drei Monaten auf 94 Stunden, die schon die notwendige Praxis zusicherte. Aus Erfahrungen nach den ersten Monaten kann man sagen, dass das Boot tadellos funktioniert.

Das Boot hat einen ständigen Liegeplatz in Mitte der Stadt Budapest, in einem gut ausgebauten, geschützten Hafen mit allen möglichen technischen Ausrüstungen inkl. einer Tankstelle für Boote.

Da wir unsere Yacht vorerst nicht zum trailern geplant hatten, werden wir sicherlich die ersten Jahre auf der Donau verbringen, Törnziele gibt es hier reichlich. Die Donau ist bei Budapest schon wirklich ein breiter Strom und gleichzeitig auch eine internationale Wasserstraße. Die Strömung ist auch nicht zu unterschätzen und auf die Verkehrsordnung ist auch zu achten. Allerdings ist die Donau gar nicht überlastet. Durch die an manchen Stellen riesigen Breiten des Flusses findet jedermann seinen Platz für erholsame Ausflüge. Sogar das Baden ist in manchen Stellen möglich, ob am Ufer oder auf Anker. Die Wasserqualität ist bei Wassertemperaturen mit meist um 21 Grad Celsius einwandfrei.

Abgesehen von dem Hauptstrom, machen die zwei lokalen Donau-Seitenarme, der „Szentendrei-Duna“ (30 km lang) und der „Ráckevei-Duna“ (60 km lang) viel Spaß und Freunde. Der Letztere ist sogar durch Dämme/Schleusen abgeriegelt, sodass von der Strömung kaum etwas zu spüren ist.

Nach den ersten technischen Probefahrten nahmen wir die malerische Stadt Szentendre ins Visier, wo ebenfalls ein komfortabler Hafen mit Gastliegeplätzen und freundlichem Personal inkl. einem kleinem Imbiss zur Verfügung steht. Weitere Ausflüge bis zu der eindrucksvollen Stadt Esztergom (70 km entfernt) mit der größten Kathedrale des Landes gehörten ebenfalls zum Programm. Unterwegs kommt man durch das bekannte, schöne „Donauknie“, wo die Donau ihre Richtung von West zu Ost auf Nord zu Süd wechselt. Diese 4–5 km lange Strecke ist mit starken Strudeln und seitlichen Strömungen belegt, die aber unserer Pole-Pole nichts ausmachten. Es gibt eine sehr präzise zusammengestellte App für die lokalen Donaustrecken (DunApp), die alles Mögliche beinhaltet inkl. Gefahrenstellen etc. Generell kann unser 100 PS Honda das Boot sehr zügig und unproblematisch vorantreiben.

Bei zwei zweitägigen Törns wurde auch die Übernachtung in den Kojen ausprobiert. Fazit: für ein bis zwei Tage ist es ohne weiteres machbar, der Liegekomfort ist befriedigend, das Camperverdeck ist leicht aufzubauen und macht aus dem Boot wirklich ein kleines „Häuschen“. Also zu zweit machte es uns Spaß und wir werden auch in der Zukunft Touren mit Übernachtungen mit einplanen.

Der 140 Liter Tank macht auch größere Entfernungen möglich, auch dann, wenn es bezüglich der Tankstellen doch knapp ist. Erfahrungsmäßig ist der Spritverbrauch etwa bei 30–35 km/h optimal.

Fortsetzung folgt –  in jeder Hinsicht – 😊

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