Startklar
Jan Berghaus Brücke
Großschifffahrt
Kesselschleuse
Emder Stadtgraben
handbetriebene Klappbrücke
Fehntjer Tief
Timmel
Meyer Werft

Erfahrungsbericht SX20 -Yachtline-: Ems

  • Boot: 20 -YACHTLINE-
  • Motor: Honda BF 100 LRTU
  • Fahrgebiet: Ems mit nördl. Nebengewässer
  • Besatzung: 2
  • Bootserfahrung: Erfahren

Auf der Ems – Pfingsten im Nordwesten

Das Binnenrevier zwischen Leer und Greetsiel ist nur mit kleinen Booten befahrbar. Als Reiseunterlagen eignen sich die Karten der Kanuten. Auch Emden Tourismus stellt Unterlagen zur Verfügung. Niedrige Durchfahrthöhen an den Brücken und eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 5 km/h sind gesetzt. Um in den engen Kanälen auch bei Wind gut zurecht zu kommen, tauschten wir den Standardpropeller gegen einen „langsameren“.

Wir brachten das Boot von Rhede (Ems) nach Timmel und slippten es dort im Hafen. Timmel ist ein rühriges Feriengebiet. Am Hafen sind Buden aufgebaut. So ein wenig Kirmes – man hat durch Corona doch was nachzuholen.
Bei Sonnenschein und norddeutscher Briese starteten wir von dort ins Fehntjer Tief Richtung Emden.  Auf der Strecke war wenig los. Wir begegneten 3 Booten und einer handvoll Kanuten. Bis Emden brauchte es gut 4 Stunden. Zwei Brücken sind selbst zu bedienen. Die eine ist elektrifiziert mit narrensicherer Steuerung, die andere wie vor 100 Jahren mit Handkurbel zu bedienen. Zum Abend war etwas mehr Wind aufgekommen und drückte gegen die geöffnete Brücke. Recht spaßig, dass diese Brücke nicht mehr schließen wollte. Mit zwei Erwachsenen als Zusatzgewicht auf der Fahrbahn schloss sie dann doch. Unweit von Emden übernachteten wir bei einem Wassersportverein, um dann am nächsten Tag über die Kesselschleuse in den Emder Stadtgraben zu gelangen. In der betagten Kesselschleuse treffen Fehntjer Tief, Ems-Jade-Kanal, Rotes Siel und Emder Stadtgraben aufeinander. Vier Gewässer an einer Schleuse – ziemlich einzigartig. An einem Pfingstwochenende sind hier ordentliche Wartezeiten garantiert, was die Eisverkäufer in der Nähe zu schätzen wußten. Für uns gings weiter in den Emder Stadtgraben. Der führt durch den Park und entlang kleiner Wohnstraßen. Wir fuhren bis zum Hinter Tief und folgten diesem bis zum Knockster Tief. Das Große Meer war schließlich nicht mehr weit. Allerdings, war aufgrund der niedrigen Brücken, ein größerer Umweg über das Alte Greetsieler Sieltief, dem Abelitz-Moordorf Kanal und dem Marscher Tief erforderlich.

Tags drauf tuckerten wir die Strecke wieder zurück nach Emden, gingen in die Kesselschleuse und fuhren via Rotes Siel in den Alten Binnenhafen. Der ist mitten in Emden. Restaurants usw. alles in Laufweite. Da wir auf eigenem Kiel nach Rhede wollten, passierten wir die Eisenbahnbrücke und gelangten via Nesselander Schleuse in den Außenhafen von Emden.
Nach einer windigen Nacht im Außenhafen starteten wir zwei Stunden vor Hochwasser zu unserem letzten Abschnitt nach Rhede (Ems). Es ging vorbei an den monströsen Autofähren in die Ems. Bei Wind gegen Strom erwartete uns eine etwas holprige Fahrt gegen die kurze, aber recht steile Emswelle. Auch diese etwas unangenehme Welle steckt das Boot gut weg. Das Ems-Sperrwerk Gandersum, die Jan Berghaus Brück (Leer) und die riesigen Hallen der Meyer-Werft (Papenburg), wo die großen Kreuzfahrtschiffe entstehen, lagen am Weg. Wir machten eine Stunde vor Hochwasser an der Schleuse in Rhede (Ems) fest. Hier entstanden ein Hafen und ein Wohngebiet am Wasser. Doch durch die mit der Emsvertiefung einhergehende Verschlickung und durch einer fragwürdigen Moor-Entwässerung (eines Natura 2000 Schutzgebietes) wurde das Projekt fast auf dem Trocknen gesetzt. Wir konnten aufgrund unseres geringen Tiefganges einschleusen.

Fazit

Die SX20 -Yachtline- kann kleine Gewässer und Brückendurchfahrten ab ca. 1,7m. Der „langsame“ Propeller sollte wirklich nur montiert werden, wenn niedrige Geschwindigkeit über eine längere Zeit angesagt ist. Schließlich muss man sonst bei Gleitfahrt ständig die Motordrehzahl im Auge behalten. Die nächste Tour kommt bestimmt – wieder mit dem Standardpropeller.

Viele Grüße, H.M.

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