Erfahrungsbericht SRX30 -Yachtline-: Lago Maggiore
- Boot: SRX30 -YACHTLINE-
- Motor: VOLVO Penta D3-220 Diesel
- Fahrgebiet: Lago Maggiore
- Besatzung: 4
- Bootserfahrung: Erfahren
Mit Spicy am Lago Maggiore
Wir, eine 4 köpfige Familie (zwei Jungs 47 und 13 Jahre alt und zwei Mädels 45 und 15 Jahre alt) haben uns für diesen Sommer entschieden, unseren Sommerurlaub mal wieder am Lago Maggiore zu verbringen. Wir buchten einen Campingplatz mit Stellplatz direkt am See für unser WOMO und eine Boje für unsere Spicy.
Wir wollten nur hin und wieder auf dem Boot übernachten und da war es uns für die Nächte, die die SRX30 an der Boje „alleine“ verbringen sollte, zu aufwendig jeden Abend das Campingverdeck zu montieren. Wir ließen uns daher schon im letzten Jahr eine Schutz Persenning anfertigen, die klein, leicht und schnell aufzuziehen ist. Das war eine gute Entscheidung, denn so war das Boot vor Regen und Dreck/Insekten geschützt und man konnte es schnell öffnen und schließen.
Wir kamen nach 15 Stunden Fahrt am Samstagabend an und ließen das Boot in der nahe gelegenen Marina direkt am Sonntagmorgen ins Wasser und fuhren es zu unserer Boje. Jetzt hatten wir unser Boot vis-a-vis zu unserem Wohnmobil liegen und wir konnten jederzeit mit unserm Beiboot trocken rüberfahren. Der Urlaub konnte beginnen und wir waren überglücklich!
Das Wetter war genial, aber die lange Trockenheit in Italien hatte natürlich auch dem Lago Maggiore zugesetzt. Somit war der Wasserstand hier ca. 2m unter dem zu dieser Jahreszeit normalen Wasserstand. Der niedrige Wasserstand eröffnete aber an unserem Campingplatz einen riesigen Sandstrand. Was sehr schön aussah und auch hier hin und wieder zum verweilen einlud.
Ausflug in die Bucht
Wir nutzten jedoch direkt den ersten Tag um in eine uns aus früheren Urlauben bekannte Bucht zu fahren, dort zu Ankern und den Nachmittag zu verbringen. Es war herrlich. Dass Boot ließ sich gut steuern und das Ankermanöver war auch kein Problem. Wir hatten unsere Ankerkette vorher mit Vogelringen (deutlich günstiger als Ankerkettenmarkierung) verschiedener Farbe markiert. Jeweils nach 15, 25, 35 und 45m. Somit wussten wir immer wie viel Kette ausgebracht war!
Wir hatten gekühlte Getränke an Bord und dank des bei uns verbauten Inverters (220V Umwandler) gönnten wir uns auch einen Kaffee aus unserer Nespresso Maschine! Ein herrlicher Tag ging zu Ende! Nach unserer Rückkehr vertäuten wir das Boot an unserer Boje, zogen unsere neue Persenning auf und genossen den wunderbaren Mondaufgang von unserem Wohnmobil aus.
Der folgende Tag sollte leider nicht so schön werden.
Der Tag begann mit herrlichem Wetter, es wehte ein leichter Wind und wir genossen unser ausgiebiges Frühstück mit Blick auf den Lago und unserer schönen Spicy! Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und fuhren hinaus auf den See und ließen uns treiben. Hin und wieder kühlten wir uns durch einen Sprung ins Wasser ab. Draußen auf dem See ist das Wasser deutlich kühler als in den Buchten! Am Abend fuhren wir nach Arona und wollten dort essen gehen. Wir waren hier in früheren Jahren schon öfter gewesen und hatten wie immer vor, mit dem Heck zum Kai anzulegen. Das Wasser war auch laut Tiefenmesser 1,30m tief und somit tief genug für dieses Manöver! Wir machten also vorne an einer Boje fest und fuhren langsam mit dem Heck rückwärts zur Kaimauer. Plötzlich kamen durch ein Ausflugsschiff verursacht, heftige Wellen und wir trieben ein wenig nach Backbord ab. Beim Gegensteuern passierte es dann, ein heftiger Schlag durchströmte das Boot. Wir dachten erst, dass die Badeplattform auf die Wellen geschlagen ist, doch beim genaueren Hinsehen wurde deutlich, dass unser Propeller einen kleinen Schaden hatte. Es war eigentlich tief genug jedoch lag unter Wasser noch ein uraltes dickes Tonabwasserrohr aus vergangenen Zeiten, was wir kurz mit dem Propeller touchierten! Also Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Ein neuer Propeller musste her! Kurz bei Öchsner per Mail angefragt welches Modell! Frau Beck hat uns direkt geantwortet, somit konnten wir den Propeller Satz noch am selben Tag bestellen und am nächsten Tag wurde dieser schon vom örtlichen Volvo Penta Fachbetrieb eingebaut. Wir fahren seit rund 25 Jahren Motorboot und haben noch nie einen Propeller kaputtgefahren! Sollte es die nächsten 25 Jahre auch wieder so sein, bin ich zufrieden! 😉
Ausflug nach Ascona
Nachdem der Propeller montiert war, buchten wir direkt eine Marina in Ascona und wollten einen 2-Tages-Ausflug mit dem Boot machen. Wir packten ein paar Sachen und Lebensmittel ein, schlossen unser Wohnmobil gut ab und legten dann ab in Richtung Ascona. Unterwegs fuhren wir noch ein bisschen Wakeboard und genossen das kühle Nass beim Schwimmen. Abends sind wir dann in Ascona angekommen. Es war ein sehr heißer Tag und im Hafen wehte kein Lüftchen! Nach dem Anlegen füllten wir unseren Wassertank auf, schlossen unseren Landstrom an und schalteten sofort unsere Klimaanlage ein! Nachdem wir vom Duschen zurückkamen, war es schon angenehm kühl im Boot und wir konnten uns ohne zu schwitzen umziehen.
Wir gingen dann zu Fuß nach Ascona und genossen diesen herrlichen Sommerabend bei Cocktails und leckerem Eis. Am nächsten Morgen schliefen wir lang, da das Boot gut verdunkelt war und vor allen Dingen schön kühl.
Nach einem ausgiebigen Frühstück verließen wir die Marina und steuerten die Insel Isola Brissago an. Wir ankerten vor der Insel und fuhren mit unserem Beiboot hinüber um die Insel zu erkunden. Hier befindet sich ein herrlicher Botanischer Garten mit vielen Pflanzen und Kräutern aus aller Welt. Zudem wurde hier gerade eine Hochzeit vorbereitet. Eine Traumkulisse für das Brautpaar. Zurück am Boot badeten wir noch und fuhren dann nach Cannobio. Wir machten mittels Mooring-Leinen dann auch mit dem Heck zum Steg fest! Das Wasser war hier aber 8m tief. Somit keine Gefahr für unseren Propeller! Cannobio ist eine tolle Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert! Abends ist hier oft Live Musik von guter Qualität und an der Promenade kann man auch sehr gute Lokale finden!
Morgens wurde es schnell warm und wir standen früher auf und frühstückten an der Promenade. Danach legten wir in aller Ruhe ab und fuhren mitten auf den See, um uns treiben zu lassen. Die Sonne brannte und ich baute zum ersten Mal das Sonnensegel über dem Vorschiff auf! Es spendete Schatten und man konnte auf den bequemen Bugpolstern hier noch ein wenig schlafen und dösen. Am Abend fuhren wir dann zurück zu unserem Campingplatz und machten an unserer Boje fest. Unser Wohnmobil stand noch und wir genossen den Abend bei Grillfleisch und einem guten italienischen Wein.
In der zweiten Urlaubshälfte waren wir zu acht auf dem Boot
In der zweiten Urlaubswoche besuchte uns eine befreundete Familie mit Ihren 2 Kindern. Ab jetzt waren wir zu acht auf dem Boot. Es ist zwar ein bisschen enger, machte aber noch genauso viel Spaß! Wir fuhren jeden Tag raus, ankerten, fuhren Banane und immer wieder Wakeboard.
Abends legten wir dann immer in irgendeiner Stadt an, um dort Essen zugehen und fuhren dann oft spät abends zurück zum Campingplatz. Mir fehlte bei Nachtfahrten ein Suchscheinwerfer, da es ohne Mond stockdunkel war und unsere Boje nur schlecht zu finden war. Hier werde ich mal schauen ob man so etwas nachrüsten kann.
Ein Traumurlaub ging zu Ende und unser Fazit: Ein tolles sparsames Boot mit vielen Annehmlichkeiten, einer sehr guten Seitenstabilität, einer tollen Welle zum Wakeboarden, noch für die meisten Bojen zum Festmachen geeignet und trotzdem groß genug, um mit 4 Personen darauf zu übernachten. Es ist trailerbar und somit sehr flexibel. Nach dem Urlaub brachten wir unser Boot sicher “unter Dach” unter, es verwittert so nicht so schnell und verursacht nur geringe Kosten im Vergleich zum Wasserlieger!
Wir sind top zufrieden. Was ich trotz unserer umfangreichen Ausstattung noch nachrüsten werde:
- Feste und starke Ventilatoren in der Bugkabine und im Salon
- Suchscheinwerfer ggf. auch manuell
- eine steuerbordseitige 220v Steckdose in der Kabine
- Angepasste Bug – Matratzen
Wir bedanken uns beim Team der Firma Öchsner für die gute Beratung bei der Ausstattung unseres Bootes! Es ist alles so, wie wir es uns gewünscht haben!
Wir freuen uns die kommende Saison! Viele Grüße,
eine Familie aus dem Münsterland