Erfahrungsbericht SX20 -Yachtline-: Mittelrhein, Niederrhein
- Boot: SX20 -Yachtline-
- Motor: BF 100 LRTU
- Fahrgebiet: Mittelrhein, Niederrhein
- Besatzung: 2 Personen
- Bootserfahrung: Anfänger
Nach dem Tod meiner Frau (ich habe sie 15 Jahre gepflegt) wollte ich noch einmal mit 70 Jahren durchstarten und habe im Oktober 2022 den Bootsführerschein gemacht. Da war der Gedanke ein neues Boot zu kaufen nicht mehr fern. Es kam nur ein Hersteller in Deutschland in Frage. Nach eingehenden Erkundigungen im Internet stieß ich auf die Firma Öchsner in Kürnach. Ihre Angebote gefielen mir sehr gut und ich habe Prospektmaterial angefordert.
Das Boot SX20 -Yachtline- hat mir sofort gefallen und ich setzte mich mit Herrn Küffner in Verbindung, ich bekam ein gutes Angebot und kaufte das Boot, ohne es gesehen zu haben. Eine sicher etwas ungewöhnliche Vorgehensweise. Auf der Messe BOOT ´23 in Düsseldorf habe ich die SX20 dann zum ersten Mal gesehen. Sie entsprach genau meinen Vorstellungen!! Nur die Sitze mussten etwas geändert werden, sie waren zu schmal.
Übergabe & Transport zum Heimathafen
Am 14. April 2023 holten wir (meine Freundin und ich) das Boot aus Kürnach. Nach der Übergabe durch Herrn Küffner, fuhren wir mit dem Firmenchef Herrn Öchsner zum Main, um das Boot ins Wasser zu lassen. Nach intensiven Unterweisungen durch Herrn Öchsner habe ich das Boot unter seiner Aufsicht aus dem Main geslippt. Wir konnten die Heimreise antreten.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Gespann zum Neusser Sporthafen gefahren und haben das Boot an seinem Liegeplatz fest gemacht.
In den folgenden Tagen wurde es mit Rettungswesten, Werkzeug, Geschirr usw. bestückt. Nun stand die Jungfernfahrt an. Ich fuhr allein, ohne jede Erfahrung, vom Hafen Neuss in Richtung Düsseldorf-Benrath. Unter der Fleher Brücke setzte das Boot auf. Ich kippte den Außenborder hoch und sah, dass der Propeller beschädigt war. Nachdem ich mir einen Überblick verschafft hatte, fuhr ich vorsichtig zurück in den Hafen nach Neuss, wo ich mit meinem mitgeführten Werkzeug den Schaden beheben konnte, einen Ersatz für den Propeller hatte ich auch bei mir.
In den Tagen danach habe ich das Anlegen am Steg geübt, was ich aber schnell lernte. In den nächsten Tagen fuhren wir mit dem Schiff zwischen Leverkusen und Kaiserswerth hin und her, um 20 Betriebsstunden für den Honda Außenborder voll zu bekommen, damit das Einfahröl aus dem Motor entfernt werden konnte. Das wurde in einer Werkstatt in Hattingen gemacht.
Unterwegs auf dem Rhein
Nun stand unsere 1. weitere Fahrt an. Sie sollte nach Emmerich gehen. In der Kajüte lagen 2 maßgerechte Topper zum schlafen, der Wassertank war mit Frischwasser gefüllt, der Benzintank war voll und im Emmericher Hafen „Hüthumer Meer“ waren wir als Gäste angemeldet. Die Fahrt ging von Rhein-Kilometer 735 zu Tal bis Rheinkilometer 852. Am nächsten Tag trafen wir eine gute Bekannte, die mit ihrem Auto da war und hat uns geholfen, noch 2 mal 40 Liter Super von einer Tankstelle zu holen.
Nach 2 wunderschönen Tagen war es Zeit zur Heimreise. Die gleiche Strecke, aber diesmal zu Berg. Die Gegenströmung des Rheines hatten wir unterschätzt, außerdem war der Motor noch nicht vollständig eingefahren (Gleiten war noch nicht möglich). Das Benzin ging zurück auf 15 Liter. Wir haben uns entschlossen, den Crefelder Yachthafen anzufahren und dort zu übernachten. Der freundliche Hafenmeister fuhr mich zur nächsten Tankstelle, und ich konnte meine Kanister voll machen und den Tank auffüllen. Den Crefelder Hafen haben wir noch öfter besucht. Er liegt sehr idyllisch in einer Bucht, die zum schwimmen einlädt, ein sehr nettes Restaurant ist auch vorhanden .
Die Fahrt nach Neuss setzten wir fort und kamen vormittags wohlbehalten dort an. Die nächste Fahrt ging am 09.07. zum Duisburger Marinahafen, wo wir uns 3 Tage aufhielten. Der Hafen ist sehr großzügig ausgebaut, ein großer Hauptsteg, von dem die einzelnen Bootsstege abgehen, auch die sanitären Anlagen ließen nichts zu wünschen übrig, es ist auch eine Tankstelle für Benzin vorhanden. Viele verschiedene Lokale runden das Bild ab. Am 1. Sonntag im Monat findet eine große Verkaufsveranstaltung im Hafen statt. Man kann alles erwerben, vom Brötchen über Obst bis zum Sommerkleid.
Die nächste Fahrt ging nach Koblenz (Rheinkilometer 592). Bei Mondorf bei Bonn (Rheinkilometer 660) unterbrachen wir für eine Übernachtung die Fahrt und auch zum tanken.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Koblenz in den Hafen Koblenz- Rheinlache. Nach 3 wunderschönen Tagen ging es nach einer Zwischenübernachtung in Mondorf, wo wir auch wieder nachtankten, zurück in den Neusser Sporthafen.
Am 5. Sept. sind wir 3 Tage in Köln gewesen und haben in der Marina angelegt. Da ist auch wieder eine Tankstelle für Benzin. Köln ist immer einen Aufenthalt wert.
Am 11.09. hatte sich die Wasserschutzpolizei angesagt, das Boot wurde im Neusser Sporthafen geslippt, und der Außenborder wurde kodiert. Ein ereignisreicher Sommer ging zu Ende. Wir haben 72 Stunden auf dem Rhein verbracht und die vielen schönen Landschaften vom Rhein aus beobachten können.
Am 01.10. brachten wir das Boot wieder nach Kürnach, wo es überwintern wird. Im Rahmen der Garantieleistungen werden einige Mängel beseitigt und noch einige Dinge angebracht, die ich mir wünsche.
Eine schöne Zeit liegt hinter uns. Wir freuen uns auf den Sommer 24 mit unserem Boot SX20 -Yachtline-.
Herzliche Grüße Willi mit Ulrike