Erfahrungsbericht SX20 -Yachtline-: Gardasee & Donau

Vom Segelsport zum Motorboot

Nachdem wir aus dem Segelsport kommen, die Nutzung arbeitsbedingt aber nicht sehr ausgeprägt war, haben wir uns entschlossen mit einem Motorboot die europäischen Binnengewässer zu befahren. Ausschlaggebend für die Entscheidung war, dass der Hersteller in Deutschland ansässig ist und die Boote mit sehr viel Liebe zum Detail herstellt.

Für die Liegezeiten soll das Boot über die private Charterfirma anderen Motorboot-affinen Interessenten zu günstigen Konditionen vermietet werden. Da ein trailerbares Boot nun keinen Liegeplatz benötig, sind die Reviere beliebig.

Nachdem wir in das Boot im Mai von Herrn Öchsner auf dem Main bestens eingewiesen wurden und das Boot mit Trailer übergeben bekamen, stand die Heimfahrt nach München an. Wir waren überrascht wie leicht das Boot auf dem Trailer lief und mussten oft der Versuchung widerstehen die zulässigen 100 km erheblich zu überschreiten. Selbst aus einer langsam fahrenden LKW-Kolonne konnte mit dem Anhang problemlos beschleunigt und überholt werden. In Ortschaften muss man sich allerdings beim Abbiegen bewußt werden, das hinter dem Fahrzeug ein 8m langer Anhang seine Kurven zieht.

Die SX20 als Charterboot am Gardasee

Nach weiterer Ausstattung als Charterboot ging es Anfang Juni 2022 an den südlichen Gardasee (Peschiera). Da bei dem niedrigen Wasserstand die Sliprampen nicht weit genug in den See führten, war das Kranen unumgänglich, was aber nach dem Austarieren des Bootes problemlos verlief.
Erstmal auf dem See konnten wir selbst mit der kleinsten Motorisierung von 60 PS Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h bei mittlerem Wellengang erreichen.

Sommer 2022 war am Gardasee ein ungewöhnlicher Sommer: im Juni waren starke Wellen und Gewitter häufig, im Juli und August konnten die ufernahen Bojen aufgrund der geringen Wassertiefe nicht mehr genutzt werden. Glücklicherweise hat die SX20 mit knapp 50 cm Tiefgang hier einen Vorteil, aber auch dieser kam in diesem Sommer an seine Grenzen.
Um das leidige Problem der auf dem Boot übernachtenden Tauben und Möwen mit deren Hinterlassenschaften in Griff zu bekommen wurde schnell ein Vogelnetz beschafft, welches von der Reeling bis hin zum Bug und Motor gespannt, sehr effektiv den Putzbedarf reduzierte.

Der Plan am Heck einen zusätzlichen Elektromotor zu installieren wurde auf 2023 vertagt, da es etwas aufwändig ist, einen zweiten Motor am Spiegel mit der vorhandenen Lenkung zu kombinieren. Ein Plan ist in Sicht und so werden auch die „ruhebedürftigen“ und vom segeln verwöhnten Bootsfahrer zufriedengestellt.

Saisonausklang an der schönen Donau

So trailerten wir das Boot wieder nach Deutschland, wo wir in Obernzell bei Passau einen sehr schönen Hafen fanden. Auch bei starker Strömung auf der Donau von bis zu 10 km/h war es im Hafen ruhig. Obernzell ist nicht nur ein schöner Ausgangspunkt für Tagestouren nach Passau (1 Std.) und Österreich, sondern auch für Touren bis nach Wien. Auf der Strecke liegen schöne Bootshäfen mit Hotels in der Nähe, so dass auch ein Regentag vor Ort leicht überbrückt werden kann.

Herzliche Grüße, Manuela und Walter D.

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