Erfahrungsbericht SRX30 -Yachtline-: Kauf und Abholung

Mitte Juli 2021 sollte mein 65. Geburtstag sein. Zum Eintritt in den schönsten Lebensabschnitt wollte ich mir was ganz besonderes schenken: Ein neues Boot sollte es sein. Unkompliziert trailerbar, um damit die schönsten Reisen in allen Revieren unternehmen zu können. Trotzdem sollte es möglichst viel Komfort bieten und optisch ansprechend sein.
Überzeugt, dass es so etwas nicht gibt bzw. so etwas gar nicht möglich ist, habe ich trotzdem im Internet diverse Recherchen angestellt. Dabei habe ich vor allem unförmige, undefinierbare Hässlichkeiten gefunden. Nein, auf so was kann man nicht stolz sein – das was ich da fand, machte keine Freude.

Irgendwann fand ich im Internet eine gewisse Öchsner-Werft, die behauptete sich auf trailerbare Schiffe spezialisiert zu haben. Was ich auf deren Website sah, war zu schön um wahr zu sein: Eine 30 Fuss Motoryacht, die trailerbar sein soll?? Und dazu noch optisch wunderschön und sportlich? Und die erst noch allen Komfort bietet, den ich mir wünsche? So was gibt es ja nicht ! Gibt es aber doch, wie sich noch herausstellen sollte.

Im Geiste hatte ich die SRX30 -Yachtline- schon längst gekauft!

Ich habe mich sogleich viele Tage lang sehr intensiv mit Öchsners Website und mit der darauf angebotenenen SRX30 -Yachtline- auseinandergesetzt. Sehr hilfreich war der Preisrechner. Damit konnte ich mir sofort ein Bild davon machen, was der Traum kosten würde. Von “viel zu teuer” bis “geht ja eigentlich noch” zu ”das sollte ich mir unbedingt leisten” waren da alle Gedanken dabei. Ich habe dann die Investitionskosten der Öchsner SRX30 mit Hilfe von Fachliteratur und Fachzeitschriften mit allen möglichen Konkurenzbooten verglichen – und siehe da: Die Öchsner SRX30 -Yachtline- war immer das beste Angebot. Allerdings: etwas direkt vergleichbares gibt es gar nicht auf dem weltweiten Bootsmarkt.

Und so kam es, dass ich die Öchsner SRX30 in meinem Geiste schon gekauft hatte – lange bevor  ich die Werft zum erstenmal kontaktierte. Meine Frau und ich besuchten im Oktober 2020 die Werft. Hier konnten wir das Schiff zum ersten Mal live sehen – auf dem Trockenen in einer Halle. In natura gefiel uns das Schiff noch besser als auf den Bildern.

Da bisher immer alles gestimmt hatte, was uns von der Werft erzählt wurde, wagten wir das Wagnis – und bestellten das Boot noch am selben Tag. Wir haben einfach geglaubt – und gehofft (…), Vertrauen in diese Leute haben zu können. Das hatte sich denn auch gelohnt, wie sich noch herausstellen sollte.

Wie vereinbart konnten wir das Boot im Juli 2021 – pünktlich zu meinen 65. Geburtstag – abholen. Die Übergabe verlief sehr professionell:  alles wurde erklärt und eine Probefahrt auf dem Main absolviert. Das Boot wurde uns reisefertig übergeben und wir transportierten es in die Schweiz – auf den Zugersee. Hier haben wir dann weitere Testfarten absolviert. Für 2022 sind auch Törns in fremden Revieren geplant.

Die ersten Erfahrungen

Die Werft hat uns eine erstklassige Bauqualität versprochen. Das hat sich soweit ich es bis jetzt beurteilen kann erfüllt. Als langjähriger (Segel-)Bootseigner mit vielen Jahrzehnten Erfahrung, war ich sogar überrascht über viele Details, welche am Anfang verborgen blieben und ich erst nach und nach entdeckte. Details, die Geld kosten in der Herstellung, aber die Qualität ausmachen! Man merkt die langjährige Erfahrung der Werft und dass sich offensichtlich jemand viele Gedanken darüber gemacht hat, wie man das Boot perfektionieren könnte.

Den angebotenen Trailer in Aluminium würde ich sehr empfehlen. Das Boot läuft perfekt und spurtreu hinter meinem Zugfahrzeug (Nissan Patrol, Jg. ’96)  – auch bei höheren Geschwindigkeiten. Ein Schlingern habe ich nie festgestellt.

Als Beiboot empfiehlt die Werft ein Schlauchboot mit festem Boden. Meine Erfahrung ist, dass dies nicht unbedingt nötig ist. Ich habe ein billiges Schlauchboot (EUR 350.–, Länge 230 cm) gekauft. Damit funktioniert die elektrische Beiboot Aufzugvorrichtung perfekt und ich bin sehr zufrieden damit. Und da so ein 230cm Schlauchboot leicht ist, werden auch die Fahreigenschaften der SRX30 -Yachtline- kaum beeinflusst. Angemerkt sei: wenn das Boot unter 250 cm lang ist, braucht es in keinem Land und keinem Revier Papiere oder eine Zulassung.

Nach dem Motto “wenn schon denn schon” – hatte ich das Boot mit allen angebotenen Zubehörpaketen bestellt. Die möchte ich nicht mehr missen. Die Zubehörpakete beurteile ich heute als sehr sinnvoll zusammengestellt und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Und wenn man schon soviel Geld ausgibt, dann kommt es auf die – im Vergleich mit anderen Booten und Werften – doch recht preisgünstigen Zubehörpakete auch nicht mehr an.

Das Boot sollte – laut Werft -mit den Befestigungsgurten über die Klampen befestigt werden. Das hat bei mir schon bei der Übergabe Stirnrunzeln verursacht. Als ich dann mit der von der Werft empfohlenen Befestigungsart in einem Hafen (Zug) vorfuhr, machte mich ein bekannter und sehr erfahrener Bootsbauer darauf aufmerksam, dass Das Befestigen des Bootes über die Klampen mit Sicherheit sehr bald unreparierbare Risse im Gelcoat verursachen würde. Er meinte, die Klampen sind bestimmt nicht dafür konstruiert. Dafür hat das Boot ja extra verstärkte und hinterfütterte Trailerbefestigungsösen am Bug und am Heck. Darüber sollte sich die Werft noch Gedanken machen! (Anmerkung Fa. Öchsner: Tatsächlich sind die Klampen so konstruiert und verstärkt. Wie empfehlend dringend, die von uns beschriebene Vergurtung beizubehalten).

Interessant ist auch das Gewicht des Bootes: Um im erlaubten trailerbaren Bereich zu bleiben darf ja das Boot mit Anhänger 3500 kg nicht überschreiten. Bei der Übergabe wog Boot und Anhänger genau 3400 kg (davon 140 kg Deichsellast). Wir haben dann zu Hause das Boot mit allem was man so braucht eingerichtet und nochmals auf die Waage gestellt: Es wog dann genau 3490 kg (komplett mit Anhänger).

Viele Grüße aus der Schweiz,
E. & C. S.

Bitte folge und Like uns: