Erfahrungsbericht SR30 -Yachtline: Dänische Südsee
- Boot: SR30 -YACHTLINE-
- Motor: Volvo Penta D3-170 DPS
- Fahrgebiet: Ostsee
- Besatzung: 2
- Bootserfahrung: erfahren
Unser großer Törn 2023 führte uns in die Dänische Südsee. Vor genau 35 Jahren habe ich mir bei einem Segelurlaub in dieser traumhaft schönen Inselwelt vorgenommen, dort irgendwann einmal wieder mit dem eigenen Boot hinzufahren. Gut, dass die Öchsner-Boote leicht trailerbar sind. So bewältigten wir die Anreise aus Aschaffenburg in 7 Stunden statt in 7 Tagen – für Noch-Nicht-Rentner ein entscheidender Vorteil!
Wie bei unserem Nordseetörn vor 2 Jahren starteten wir wieder mit dem Slippen des Bootes im Süßwasser der Elbe. Die Anlage des WSC Lauenburg ist ideal, auch um Zugfahrzeug und Trailer sicher für 3 Wochen „einzulagern“. Über Elbe-Lübeck-Kanal und Trave ging es dann in die Ostsee. Neustadt, Burg auf Fehmarn und Heiligenhafen waren die ersten Anlaufstellen, bevor wir bei traumhaftem Sonnenschein und glatter See nach Langeland übersetzten. Dort erwartete uns im Hafen von Bagenkop mit seinen roten Holzhäusern und weißen Fenstern sofort typisch nordländische Postkartenromantik. Nächstes Ziel war die Insel Aerö, für uns der Inbegriff von Südseeidylle – die Dänische halt. Wir erkundeten die Insel mit dem Radel und genossen dabei die schnuckeligen Fachwerkhäuschen von Ærøskøbing, dänisches Lakritz, traumhafte Blicke über die sanfte Hügellandschaft auf die Ostsee oder die in der Vorsaison (Juni) noch recht einsamen Strandhauskolonien. Etwas Städtischer wurde es dann in Faaborg und Svendborg auf Fünen, jedoch nicht weniger reizvoll.
Das Wetter bestimmt die Törnplanung am Meer leider erheblich. Wir hatten zwar viel Sonne, aber auch viel Wind. Daher nutzten wir ein Zeitfenster mit ruhiger See etwas früher, als wir es uns vorgenommen hatten, um wieder die Ostsee zurück zur deutschen Küste zu überqueren. In 5 Stunden fuhren wir ca. 100 Seemeilen in die alte Hansestadt Wismar. Unser kleiner 170 PS-Diesel lief wie am Schnürchen und die 25 l/h, die er bei dieser Gleitfahrt schlürft, sind überschaubar.
Doch Seewind bot uns Binnenländlern die Möglichkeit, auch mal andere Manöver zu fahren, wie beispielsweise das Anlegen zwischen Dalben bei Seitenwind. Klappte es anfangs nicht gerade beim ersten Versuch, wurde es anschließend schnell zur Routine. Trotz der Windanfälligkeit aufgrund des geringen Gewichts lässt sich die die SR30 mit Z-Antrieb und Bugstrahlruder bequem und zuverlässig steuern.
Die letzten Tage versteckten wir uns noch in Boltenhagen und Travemünde vor dem Wind, bevor es wieder zurück an die Elbe ging. Auch wenn wir lieber etwas länger in Dänemark geblieben wären, war es ein toller Törn. Allerdings nochmal 35 Jahre auf eine Wiederholung warten, würde für mich aber vermutlich etwas zu lange dauern …
Viele Grüße,
Eckhard K., Aschaffenburg